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                    Bayerisches Staatsministerium 
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        | 7 | Evangelische Religionslehre | (2) |  
    Das zunehmende Bewusstsein für Zusammenhänge und die Fähigkeit, andere Perspektiven zu übernehmen, ermöglichen es den Jugendlichen, sich mit der Geschichte des Christentums auseinanderzusetzen und einer ersten Fremdreligion zu begegnen. Über Wunschträume und Ängste, die in der Pubertät eine bedeutende Rolle spielen, wird von einem christlichen Wirklichkeitsverständnis her nachgedacht. Der Blick auf die Mitmenschen wird geweitet, wenn es um eigene und fremde Hilfsbedürftigkeit und Möglichkeiten der Nächstenliebe geht. Von mehreren Themen aus lassen sich Brücken zur Konfirmation schlagen, auf die sich viele Schüler vorbereiten.  
	    
	      In der Jahrgangsstufe 7 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen :
	     
    
      Ev 7.1 Grundlage und Gestaltung der Kirche (ca. 18 Stunden)  An ausgewählten Beispielen verfolgen die Schüler, wie Christen die Entstehung und das Leben der ersten Gemeinden als Wirkung des Heiligen Geistes verstanden haben. Sie sollen wahrnehmen, was Kirche bis heute ausmacht.  
die Bedeutung des Heiligen Geistes für das Christentum erkennen 
zwischen Menschenwerk und Gotteswerk: Erfahrungen mit der Kirche heute; ggf. Lieder wie EG 589  der Dritte Glaubensartikel (unter Einbeziehung von Luthers Auslegung) die Entstehung und Entwicklung der frühen Christengemeinden kennenlernen 
Leben und Wirken des Paulus in Grundzügen 
die ersten Gemeinden: Leben, Konflikte, Lösungsansätze (z. B. „urchristlicher Kommunismus“, Stephanus, Apostelkonzil und Verhältnis zum Judentum, Rolle der Frau; eventuell auch Bekenntnis, Ämter, Kanon) 
die Christen im römischen Kaiserreich bis ins 4. Jahrhundert (Christenverfolgungen im Überblick) [→ L1 7.3, L2 7.3] die Entwicklung zur Reichskirche und darüber hinaus in Ansätzen nachvollziehen [→ G 7.1] 
die Konstantinische Wende; ihre Chancen und ihre Problematik 
Bedeutung des Kirchenbaus; Kirchenräume (eventuell auch deren Bildsprache in Ost- und Westkirche) als Ausdruck des Glaubens (in Auswahl) [→ Ku 7.3] 
ein Beispiel für den Aufbau der Kirche der Gegenwart: die Evang.-Luth. Kirche in Bayern (im Überblick)  Ev 7.2 Gestalten der Kirchengeschichte bis zum Vorabend der Reformation [→ K 7.4] (ca. 6 Stunden)  Die Jugendlichen sollen an einzelnen Personen der mittelalterlichen Kirchengeschichte nachvollziehen, wie diese ihr Christsein gelebt und die Gestalt des Christentums auf ganz unterschiedliche Weise mitgeprägt haben.  
den Weg des Christentums nach Mitteleuropa verfolgen 
Bonifatius, die iro-schottische Mission oder ggf. ein weiterer Missionar aus der Regionalgeschichte: geschichtliche und wirkungsgeschichtliche Aspekte ein Beispiel  kennenlernen, wie Menschen das kirchliche Leben im Mittelalter zu erneuern suchten  
Benedikt und das westliche Mönchswesen, oder:  
Reformbewegungen, z. B. Franz v. Assisi oder Elisabeth v. Thüringen, oder: 
Fragestellungen am Vorabend der Reformation, z. B. bei Jan Hus [→ G 7.3]  Ev 7.3 Islam [→ K 7.5] (ca. 12 Stunden)  Die Jugendlichen sollen den Islam in Grundzügen kennenlernen. Sie sollen dazu angeregt werden, Fremdes zu achten und zugleich die eigenen kulturellen und religiösen Prägungen und Vorstellungen besser zu begreifen.  
Grundzüge islamischen Glaubens und Lebens erfassen 
Alltagserfahrungen mit Menschen islamischer Glaubenszugehörigkeit 
die Bedeutung der „fünf Säulen“ und des Korans für die Gläubigen 
Lebensalltag muslimischer Familien in Deutschland in der Spannung zwischen ihrer Religion und den damit verbundenen kulturellen Traditionen und den gegenwärtigen gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten Stationen islamischer Geschichte und Kultur kennenlernen  
Leben und Wirken Mohammeds (im Überblick) 
Ausbreitung des Islam (in Grundzügen) 
Schönheit und Fremdheit islamischer Zeugnisse, z. B. in Baukunst, Musik, Kalligraphie erste Schritte für die eigene Standortbestimmung im Gespräch mit dem Islam erproben 
Verständnis der Heiligen Schriften; Bedeutung Jesu für Christen und Muslime 
ein weiteres Gesprächsthema, z. B. Rolle der Frau, Schicksal, Glaubensrichtungen, Stellung zu Krieg 
wenn möglich, Begegnung mit Muslimen, Besuch einer Moschee (eventuell als Projekt)  Ev 7.4 Wunschträume, Ängste, Gebet (ca. 10 Stunden) Die Schüler sollen erkunden, wie Ängste und Wunschträume helfen können, das Leben angemessen zu bewältigen, wie sie aber Denken und Handlungsfähigkeit auch lähmen können. Die Beschäftigung mit christlichen Glaubensperspektiven und Gebeten soll Wege zur religiösen Praxis eröffnen und zu einem verantwortlichen Umgang mit Hoffnungen und Befürchtungen ermutigen.  
Impulsen des Glaubens für den Umgang mit Wunschträumen und Ängsten nachspüren 
Erfahrungen und problematische Umgangsweisen mit Wunschträumen und Ängsten im Blick auf Erfahrungen wie Erfolg, Versagen, Einsamkeit, Verlust, Bedrohung 
Auswirkungen von Träumen und Ängsten auf die Lebensgestaltung, wie z. B. Wirklichkeitsverdrängung durch Tagträume, Machtphantasien, Computerspiele, Aberglauben, Drogen  
biblische Angst- und Hoffnungsbilder, z. B. Ps 23; Ps 121; Jes 43,1-3; Jona 2; Mk 14,32-42 
Erfahrungen von Vergebung, Vertrauen, Gemeinschaft, Verheißung; Aushalten von Zweifeln Gebete als christliche Lebensäußerung in der Spannung von Wünschen, Hoffen, Vertrauen und Zweifel wahrnehmen 
Bedeutungen des Betens für Menschen; Vielgestaltigkeit und Formen des Betens (eventuell auch Psalmen und Lieder wie EG 171, 361, 615) [→ Mu 7.2 Bach]; das Vaterunser; eigene Versuche, Gebete zu formulieren 
Erfahrungen mit Gebet und Beten (Erfüllung, Nichterhörtwerden, Vergeblichkeit usw.)  Indem die Jugendlichen Not und Hilfsbedürftigkeit in ihrem Lebensumfeld und in der Gesellschaft als Herausforderung an die Mitmenschlichkeit wahrnehmen, sollen sie für die diakonische Dimension des christlichen Glaubens Verständnis gewinnen und über Konsequenzen für ihr eigenes Verhalten im Horizont der Nächstenliebe nachdenken.  
Not und Hilfsbedürftigkeit, aber auch Möglichkeiten des Helfens im eigenen Lebensbereich wahrnehmen 
Erfahrungen mit Helfen (Gefühle, Motive, Schwierigkeiten) und (eigener) Hilfsbedürftigkeit Nächstenliebe als Kennzeichen christlichen Glaubens erfassen 
biblische Leitlinien, z. B. 3. Mose 19,18; Gal 6,2, und biblische Konkretionen wie z. B. Lk 10,25-37; Mt 25,31-46 
Arbeitsfelder der Diakonie (in Auswahl)  
Umgang mit Randgruppen (in Auswahl; ggf. als Projekt vor Ort) Konsequenzen für das eigene Verhalten entwickeln 
Möglichkeiten, Grenzen und persönlicher Gewinn angemessenen Helfens, z. B. in Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft, Schule, Ehrenamt  
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